Vielleicht liegt es mir und meiner eigenen Kindlichkeit, dass ich immer wieder von dem Braven und allzu Schönen weg will und auch das für die Erwachsenen Wilde und nicht so Schöne mich anregt, zur Freude der Kinder. So ganz schlimm wird es ja doch nicht. So zeigt es sich beim wilden Wald. Kleine trockne Ästchen habe ich durch die Jahre immer wieder gesammelt, weil sie oft anregende Formen haben. Nun machten wir auf der kleinen runden Holzscheibe mit Knete einen Boden, in den wir die Ästchen hineinsteckten, zu aller Zufriedenheit. Das sah schon ganz schön wild aus. Nicht genug damit, Laub musste her. Wie machen wir das? Erfindung muss sein, wenn auch nicht von uns. Wolle hatten wir. Papier wurde angemalt mit grüner und anderer Wachsfarbe, die wir dann durch kräftiges Reiben auf die Wolle übertrugen. So wurde der Wald grün, ein wenig rot und noch ein wenig wilder. Was fehlte, waren die Räuber. Die wurden dann noch mit wilden Tieren versorgt, so dass keiner mehr an der Wildheit des Waldes zweifeln konnte. Begeistert fingen die Kinder dann am Ende um die Platte zu tanzen, indem sie sangen: S´ist unseres, s´ist unseres! Sie wollten gar nicht aufhören mit dem Erleben des gemeinsam Geschaffenen. Auch das Abbauen war eine Arbeitsfreude, bei der endlich das Plastilin mit Spachteln abzukratzen war, die am Ende sich noch als helle Klanginstrumente erwiesen. Und Éva Stráma aus Ungarn war auch dabei, die bei Werner lernt, wie es in der Wernerwerkstatt zugeht. Und die Kinder grüßen sie sogar in ihrer Sprache und sagen: Jó nápot! Guten Tag!