Die Kinder lieben den Schmutz. Warum? Weil er etwas Ursprüngliches und Vielfältiges, etwas hat von Chaos, Anfang und dem Schöpferischen. Also fangen wir an und bereiten damit Substanzen zu aus Lehm, Ziegelmehl, Kaffesatz, Asche, Sand, Muschelresten, Holzkohle und allerlei Erden, die wir gerade irgendwo finden, zerkleinern mit dem Mörser, durchsieben, mischen mit Wasser und etwas Holzleim. Und siehe, beim Malen damit werden Farbigkeiten sichtbar. Guck! Da ist rötlich, lila, das Schwarz sieht ganz blau aus und so weiter. Bild nach Bild entsteht auf Sperrholzresten mit zufälligen Formen, etwas Goldfarbe veredelt alles noch, manchmal vorher eine Grundierung mit weißer Farbe aus Wiener Kalk, die die Farben durchleuchtet. Dann sorgfältig und selbständig ausgewogen kombiniert und festgeleimt auf Platten: die Ausstellung ist fertig! Manches, was man von Erwachsenen als Kunst so sieht, ist nicht besser, eher umgekehrt. Und dabei wollten wir doch nur mit dem malen, was Erwachsene Schmutz nennen! Zum Schluss darf sich jeder selber noch drei Farben in Gläschen mischen, die dann, wie auch die Bilder später, mit nachhause genommen werden.